Seit Jahren bemühen sich in Jena viele Menschen in verschiedenen Gruppen, gemeinschaftliches und solidarisches Wohnen außerhalb von klassischen Mietverhältnissen zu organisieren.

Anfang 2023 gründete sich daraus der Verein Tragwerk Jena e.V. mit dem Ziel, schnell arbeitsfähig zu sein, wenn auf dem Jenaer Markt eine passende Immobilie auftaucht.

Im Spätsommer 2023 war es dann so weit – die Gebäude Steubenstraße 2 und 4 wurden vom Land Thüringen zum Verkauf angeboten. Bis vor wenigen Jahren wurden die beiden zusammenhängenden Häuser von der Universität Jena genutzt, seitdem stehen sie leer und erwarten ihre neue Nutzung.

Recht schnell fand sich eine Gruppe von Interessierten, die ein Konzept für das “Wohnprojekt An der Eule” erarbeiteten und beim Land Thüringen Ende 2023 ein Angebot einreichten.

Nach einer längeren Wartezeit bekamen wir schließlich im Mai 2025 den Zuschlag, für den von uns gebotenen Kaufpreis die Gebäude kaufen zu dürfen

Seitdem sind wir auf Hochtouren dabei, den Kauf vorzubereiten. Dafür wurden mithilfe von Fachleuten die Sanierungskosten möglichst genau geschätzt, ein Umnutzungsantrag bei der Stadt gestellt und bewilligt, eine GmbH gegründet, die Finanzierung mithilfe von Direktkrediten und Bankkredit vorbereitet. Parallel dazu haben wir uns als Gruppe immer näher zusammengefunden, und gemeinsam erarbeitet, was unsere Vision für dieses Projekt ist und auf welche Art und Weise wir diese umsetzen wollen.

Wir hoffen, die beiden Häuser im Januar 2026 kaufen zu können. Im Anschluss werden wir zügig mit der Sanierung beginnen.

Die Bausubstanz wurde von mehreren Bausachverständigen und Architektinnen als überwiegend gut beurteilt. Trotzdem werden vor einem Einzug kostenintensive Maßnahmen wie der Einbau einer Wärmepumpe in Kombination mit Flächenheizungen, die Erneuerung des Trinkwasser-Rohrnetzes und die Schaffung eines komplett neuen Abwasser-Anschlusses notwendig. Außerdem sollen die Grundrisse so angepasst werden, dass der vorhandene Platz effizienter als bisher genutzt wird, dass eine flexible Nutzung bei sich ändernden Bedürfnissen oder neuen Menschen im Projekt möglich ist und dass zumindest ein ausreichend großer Gemeinschaftsraum für die 20 bis 25 Menschen entsteht, die im Projekt wohnen werden. Zudem sind Räume geplant, die nicht nur von den Bewohnenden genutzt werden können, sondern auch in gewissem Rahmen der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Das Projekt ist langfristig angelegt, idealerweise für viele Generationen. Das soll sich nicht nur in der rechtlichen Struktur widerspiegeln, sondern auch in einer Bauweise, die auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen und auf die Nutzung ökologischer Baustoffe Wert legt.

Wir streben einen Erstbezug im Jahr 2027 an.